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Ohne Cybersicherheit keine Digitalisierung
Seit dem Ausbruch des Coronavirus haben die Cyberbedrohungen dramatisch zugenommen. Das stellt IT- und Sicherheitsverantwortliche sowie KMU und Behörden, die keine IT-Sicherheitsinfrastruktur und -experten haben, vor grosse Herausforderungen. Diese Unternehmen kann die Post dank der Übernahme von Hacknowledge ab sofort unterstützen. YELLOW hat bei Nicole Burth nachgefragt, weshalb die Post die Aktienmehrheit an der Cyber-Security-Spezialistin übernommen hat. Nicole Burth ist Leiterin Kommunikations-Services und Mitglied der Konzernleitung der Post.
Nicole Burth, die Post hat am 5. Juli 2022 die Mehrheit am Unternehmen Hacknowledge übernommen. Weshalb?
Da die Cyberbedrohungen laufend zunehmen, sichern wir uns durch den Erwerb der Aktienmehrheit der Westschweizer Firma Hacknowledge das notwendige Know-how, um allfällige Sicherheitsrisiken bei unseren eigenen digitalen Dienstleistungen sowie bei unseren Kundinnen, Kunden und Partnern weiter zu minimieren. KMUs, Behörden und Partnerunternehmen profitieren von einem professionellen Sicherheitscenter, ohne die Kosten für die Infrastruktur tragen zu müssen. Dadurch verbessert sich ihre Fähigkeit, Cyberangriffe zu entdecken und rasch darauf reagieren zu können.
Kann die Post nicht in Eigenregie für die Datensicherheit sorgen?
Doch, sehr gut sogar. Rund 60 IT-Sicherheitsexperten sorgen bei der Post an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr dafür, dass sensible Kundendaten in Systemen der Post und im Austausch mit Geschäfts- und Privatkunden sicher und zuverlässig ankommen – mit Erfolg. Sie wehren pro Monat über 100 gezielte Hacker-Angriffe, rund 14’000 DDOS-Angriffe und gut 280 Phishing-Wellen mit gegen 10 Millionen Spam-/Phishing-Mails pro Jahr ab. Aber unser Alltag wird immer digitaler, und die Daten, die wir im Internet teilen, werden immer sensibler – und damit auch attraktiv für Kriminelle. Deshalb bauen wir unsere IT-Kompetenzen aus und investieren in die Sicherheit und Vertraulichkeit von Informationen und Daten. Es geht uns darum, das bewährte Prinzip des Briefgeheimnisses auch in der digitalen Welt sicherzustellen.
Was bedeutet das konkret?
Das Briefgeheimnis garantiert, dass nur der Empfänger lesen darf, was in seinem Brief steht. Die Post garantiert seit 170 Jahren, dass Briefe sicher transportiert und vertraulich behandelt werden. Heute werden die Briefe natürlich nicht mehr mit der Postkutsche zugestellt, sondern mehr und mehr digital. Sie müssen jedoch nach wie vor sicher ankommen und vor Missbrauch geschützt werden. Unsere Aufgabe bei Kommunikations-Services ist es, zwischen der physischen und der digitalen Welt zu vermitteln und für den sicheren Transport von Informationen im digitalen Raum zu sorgen. Wir wollen das Vertrauen, das uns die Menschen und Unternehmen in der Schweiz in der analogen Welt entgegenbringen, in die digitale Welt überführen und weiter stärken.
Und wie gehen Sie dabei vor?
Wir ermöglichen Menschen, Unternehmen und Behörden einfache, sichere, digitale Interaktionen. Einfach, damit Menschen mit geringen digitalen Kompetenzen nicht ausgeschlossen werden. Sicher, da die Anforderungen an die Vertraulichkeit und Privatsphäre im Umgang mit sensiblen Informationen und Daten laufend zunehmen. Wir tun dies, indem wir in den Aufbau von digitalen Ökosystemen investieren. In diesen können sich Private, KMU und Behörden untereinander vernetzen, Dienstleistungen beziehen und interagieren. Unser Ziel ist es, die Schweiz dabei zu unterstützen, die Herausforderungen der digitalen Zukunft zu meistern.