Smart, simpel, solidarisch: Willkommen in der Welt von QoQa

Smart, simpel, solidarisch: Willkommen in der Welt von QoQa

05.11.2020 | Text: Ludovic Cuany, Fotos und Video: Darrin Vanselow

Innerhalb von 15 Jahren ist QoQa einer der wichtigsten Akteure im Schweizer E-Commerce-Markt geworden. Und dies mit einem einfachen, aber effizienten Konzept: Ein Produkt wird in begrenzter Menge während 24 Stunden zum tiefsten Schweizer Preis angeboten. Wir sprechen mit CEO Pascal Meyer über diese Erfolgsstory.

Die Erfolgsgeschichte von QoQa beginnt 2005. Auf einer USA-Reise erfährt Pascal Meyer von einem Konzept, das ihn in der Folge zu seinem Startup inspiriert. Die Idee ist relativ einfach: einen Tag lang ein Produkt in begrenzter Menge zum tiefsten im Markt festgestellten Preis anbieten. Er ist vom Potenzial des Modells überzeugt, kontaktiert die Amerikaner und schlägt ihnen vor, die Idee nach Europa zu exportieren. «Ehrlich gesagt, hatten sie nicht viel Ahnung von Europa und machten mir rasch klar, dass sie nicht interessiert waren». Ein Wink mit dem Zaunpfahl des Schicksals. 

Nach der Absage entschied Meyer, sich selbst ins Abenteuer zu stürzen, das Konzept zu importieren und gleichzeitig zu optimieren. Im Dezember 2005 startete er mit seiner Webseite QoQa.ch, trotz grosser Vorbehalte seines damaligen Marketing-Dozenten. Dieser gab der Geschäftsidee keine Chance, insbesondere aufgrund ihres Namens, aber auch, weil sein Student nicht ins Marketing investieren wollte. «Für mich ist die Mund-zu-Mund-Propaganda immer noch das beste Marketing», erklärt Pascal Meyer.

Das beste Marketing ist die Mund-zu-Mund-Propaganda.

Pascal Meyer, CEO QoQa

Aber ist es nicht zu gewagt, das eigene Unternehmen QoQa zu nennen, wenn die ganze Welt dabei an eines der meistverkauften Produkte denkt? Ganz im Gegenteil, meint der 40-jährige Jurassier: «Es ist ein Name, den man sich einfach merken kann. Und ganz egal, wie die Leute ihn schreiben, sie kommen immer auf meine Website.» Denn Meyer hat sich die Mühe gemacht, alle Schweizer Domains zu kaufen, die wie das berühmte Getränk ausgesprochen werden. 

Der Jungunternehmer startete schliesslich sein Business in einer Garage in La Tour-de-Peilz. Die wurde sehr rasch zu klein, weil das Unternehmen rasant wuchs. Meyer zog nach Bussigny bei Lausanne um, wo QoQa noch heute seinen Sitz hat. Angesichts des Potenzials in der Deutschschweiz und um den hiesigen Markt zu erobern, eröffneter er 2018 eine Filiale in Zürich. Derzeit stammen rund 15 Prozent der Fans von QoQa aus der Deutschschweiz. Dieser Anteil soll in Zukunft natürlich deutlich wachsen.

QoQa CEO Pascal Meyer

Ein einfaches Konzept – und 700 000 begeisterte «QoQasier»

Das Grundprinzip von QoQa ist einfach: Angebote zum besten Schweizer Preis, aber mit ein paar Besonderheiten. Um die Attraktivität zu erhöhen, begrenzt Pascal Meyer zwei Parameter: die Menge und die Dauer der Aktion − letztere auf einen Tag. Das ist genial und effizient. Der Erfolg von QoQa ist jedoch nicht nur den täglichen Bestpreisangeboten zu verdanken. Gemäss dem CEO beruht er ebenso auf der grossen Community von über 700 000 «QoQasiern». Diese Gemeinschaft ist ihm sehr wichtig, weshalb er sie ins Zentrum seines Modells stellt. «Ein engagierter QoQasier ist nicht unbedingt jemand, der ein Produkt kauft, sondern einer, der sich in der Community einbringt, Ratschläge gibt und für die anderen da ist», erklärt er.

Die Community ist in verschiedene Kategorien eingeteilt, die jede täglich ihr eigenes Angebot erhält. Begeisterte Köche treffen sich bei Qooking, Weinliebhaberinnen bei Qwine, Biertrinker bei Qbeer, Sportlerinnen bei Qsport und jene, die ihren Kindern eine Freude machen wollen, bei Qids. Kurz: Bei QoQa ist für alle etwas dabei. «Weil wir nur ein Produkt pro Tag anbieten, wissen wir genau Bescheid darüber und können vor allem die Einfachheit und Effizienz unseres Konzepts bewahren», erklärt Pascal Meyer.

Das Unternehmen beschäftigt für jede Kategorie Expertinnen und Experten, die die Produkte für jeden Tag auswählen und die Fragen ihrer jeweiligen Community beantworten. Ihr Spezialwissen nutzen sie, um einen optimalen Kundenservice zu bieten, aber vor allem, um einen konstruktiven Dialog mit den QoQasiern zu führen, was beim Unternehmen Priorität hat. «Es ist zentral, die Leute zu fordern, sie ins Leben des Unternehmens einzubeziehen und sich mit ihnen auszutauschen. Heute wollen sie nicht mehr einfach nur Konsumierende sein, sondern Konsumakteure», weiss Pascal Meyer.

 

Die Leute wollen nicht mehr einfach nur Konsumierende sein, sondern Konsumakteure.

Pascal Meyer, CEO QoQa

Freunde statt Kundinnen und Kunden

Ein anderer entscheidender Faktor für den Erfolg des Unternehmens ist laut seinem CEO der qualitativ hochstehende Kundenservice. QoQa unterscheidet sich von der Konkurrenz durch die Beziehung zu den Käuferinnen und Käufern. «QoQa hat keine Kundinnen und Kunden, sondern eine Community, was eine freundschaftliche Beziehung voraussetzt. Wenn ein QoQasier ein Problem hat, sind wir verpflichtet, eine Lösung dafür zu finden, so wie es Freunde füreinander tun würden.» 

Es besteht also eine natürliche und authentische Beziehung, die perfekt zum Unternehmenskonzept und zum CEO passt. Auch die Unternehmenskultur ist ausschlaggebend für den Erfolg von QoQa. «Die entspannte Stimmung im Team ist sehr wichtig, genauso wie das Engagement aller Mitarbeitenden. Wenn man das, was man tut, mit Begeisterung und Freude tut, überträgt es sich ganz natürlich auf die Community», betont Pascal Meyer. Dies ist einer der Grundsätze, die der CEO vermitteln möchte: Freude empfinden, um Freude zu bereiten.

Aber sehen Sie selbst, wie es bei QoQa im Headquarter zugeht:

Gelebte Unternehmenskultur bei QoQa im Headquarter