IKEA und die Post investieren grün

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IKEA und die Post investieren grün

Text Sandra Gonseth | Fotografie Beat Schweizer

Wie nachhaltig ist ein Paket von IKEA unterwegs? Wir haben es getestet und die Onlinebestellung vom IKEA-Warenlager in Itingen (BL) bis ins Tessin fotografisch begleitet.

Die Marke Schweden verkauft sich gut und ist Kult. Nicht nur ABBA haben mittlerweile ein eigenes Museum, auch IKEA Schweiz ist auf den Nostalgiezug aufgesprungen. Und zwar pünktlich zum 50-Jahre-Jubiläum 2023. Man muss nicht mal nach Stockholm reisen, sondern kann sich bequem zu Hause im (IKEA-)Sessel zurücklehnen und im digitalen Museum auf den Spuren des Gründers Ingvar Kamprad surfen. Sein Erfolgsgeheimnis von damals gilt auch heute noch: schwedisch, einfach und erschwinglich.

So wie das legendäre BILLY-Bücherregal, das mittlerweile in jedem fünften Haushalt auf der ganzen Welt steht. Dass der verstorbene Milliardär aus armen Verhältnissen stammte und deshalb als äusserst sparsam galt, ist längst kein Geheimnis mehr. Laut gut informierten Quellen ging der Schwede am liebsten auf dem Flohmarkt shoppen.

Schont Budget und Umwelt

Heute ist aus dem kleinen schwedischen Unternehmen, das anno dazumal seine Waren über einen Versandkatalog an die Leute brachte, eine der bekanntesten Einrichtungsmarken weltweit geworden. Doch warum ist IKEA so erfolgreich und kann vergleichsweise tiefe Preise anbieten? Das Konzept ist einfach: Die Kunden erledigen einen Teil der Arbeit selbst, indem sie das KLIPPAN oder den POÄNG aus dem Lager holen und zu Hause zusammenbauen. Zudem legt das Unternehmen Wert auf eine flache, dicht abgepackte und stapelbare Verpackung. Diese sogenannten Flatpacks sind eine Erfindung von IKEA und mittlerweile überall etabliert. Die innovative Verpackung ist gut fürs Portemonnaie, weil die Lagerflächen besser ausgelastet sind, und für die Umwelt: Es kann mehr Ware auf die LKW und Bahnwaggons geladen werden. Bis 2030 will IKEA Schweiz ein klimapositives und kreislauforientiertes Unternehmen werden. Dazu gehört auch die Reduktion der Emissionen aus dem gesamten Transport um mindestens 70 Prozent. Dabei arbeiten die Schweden mit Unternehmen wie der Post zusammen, die auf eine nachhaltige Zustellung setzen.

Siehe Interview

Über mehrere Kanäle

«Wir merken, dass sich die Kundenbedürfnisse und das Einkaufsverhalten generell verändern – nicht nur wegen der Pandemie», erklärt Jessica Anderen, CEO von IKEA Schweiz. «Die Einkaufsentscheidung wird immer häufiger über mehr als nur einen Kanal getroffen.» Obwohl sich der Anteil der Onlineverkäufe in den letzten zwei Jahren von 8 auf 24 Prozent verdreifacht hat, setzt IKEA weiter auf konventionelle, grossflächige Einrichtungshäuser.

Raus aufs Land

Seit Corona zieht es die Leute zum Wohnen immer mehr ins Grüne. Deshalb ergänzt IKEA sein heutiges Netz, das aus neun Filialen besteht, mit kleineren regionalen Formaten. So wie in Chur: Hier wird im Herbst 2022 ein Planungsstudio errichtet – eine Art Mini-IKEA. Im 565 Quadratmeter grossen Showroom liegt der Fokus auf dem Beratungs- und Planungsservice für Küchen, Kleiderschränke und Matratzen. Zudem sollen Musterzimmer Inspiration für Besucherinnen und Besucher sowie Geschäftskunden liefern. Im Herbst 2023 erhält auch das Wallis erstmals eine IKEA-Filiale. Auf 23 000 Quadratmetern soll das modernste und grünste Einrichtungshaus der Schweiz eröffnet werden. Nur am Namen wird nicht gerüttelt. Diesen hat sich der damals 17-jährige Kamprad ausgedacht, und er besteht aus den Anfangsbuchstaben seiner Personalien: I für Ingvar (Vorname), K für Kamprad (Nachname), E für Elmtaryd (Hof, auf dem Ingvar aufwuchs) und A für Agunnaryd (Heimatort).

Weitere Informationen

ikeamuseum.com/en/digital

info.verkauf@post.ch

Mit IKEA unabhängig werden

Eigenen Strom erzeugen mit der Unterstützung eines schwedischen Einrichtungshauses? Ja, das ist mit den Clean Energy Services von IKEA möglich. «Eine Wärmepumpe heizt mit Solarstrom so sauber und nachhaltig wie keine andere Heizungstechnologie», erklärt Franziska Barmettler, Nachhaltigkeitschefin bei IKEA. Die Zahlen geben dem Unternehmen recht: 2021 steigerte der Schwede seinen Umsatz von Solarlösungen in der Schweiz um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und der Boom wird mit der Angst vor einem Blackout noch weitergehen.

Partnerschaft mit Helion

Bereits 2016 ist IKEA Schweiz ins Solargeschäft eingestiegen. Zusammen mit Helion, der führenden Anbieterin für Solarlösungen in der Schweiz bietet IKEA Schweiz Solarlösungen zu attraktiven Preisen an und ermöglicht so vielen Menschen den Zugang zu erneuerbarer Energie. Seither wurde das Angebot rund um erneuerbare Energielösungen wie Solardächer, Wärmepumpen und E-Ladestationen stetig ausgebaut. Mit einer ausreichend grossen Fotovoltaikanlage kann ein grosser Teil des Strombedarfs für eine Wärmepumpe erzeugt werden. Der in der Anlage generierte Strom wird dabei direkt für die Nutzung in die Wärmepumpe eingespeist.

Nicht genutzter Strom wird vergütet

Dadurch werden private Haushalte und Unternehmen unabhängiger von der Energieversorgung und sparen Ressourcen. Durch einen zusätzlichen Speicher ist es möglich, die Energie auch an weniger sonnigen Tagen oder abends zu gebrauchen. Praktisch und gut fürs Portemonnaie: Nicht genutzter Strom wird rückgeführt und vergütet.

Weitere Informationen und Offerten-Rechner

IKEA Clean Energy Services